Donnerstag, 21. Februar 2013

Sanguma-Killing...


Erschreckend, schockierend und gruselig…

Man denkt doch immer wieder, man lebt in einem modernen und fortschrittlichem Zeitalter, im Jahre 2013. Eigentlich sollte hier Hexerei und Zauberei lange nicht mehr aktuell sein, doch hier, in Papua Neuguinea steht das an der Tagesordnung. Fast jeden Tag hoere ich Geschichten (die leider alle wahr sind) und bekomme Erzaehlungen mit bei denen Frauen und auch Maenner Opfer von Sanguma (Hexerei/Zauberei) werden.  Meist werden Frauen hier verurteilt und mit Folter und Mittelalterlichen Methoden zum sprechen (einem Gestaendnis) gebracht oder einem „Gottesurteil“ unterzogen, wie es so schoen heisst und auch im Mittelalter in Europa vorkam.

Ich bin mir nicht sicher, ob das hier im Hochland verbreiteter ist als an der Kueste, wo ich vorher war, und kann deshalb da auch nur Spekulationen wagen, allerdings wenn man Leute von der Kueste fragt, bekommt man immer nur ausweichende oder gar keine Antworten ... und ist das eigentlich nicht Antwort genug?

Ich habe hier einigen Zugang zu solchen Geschichten und die Menschen im Hochland halten damit auch nicht so „Hinterm Berg“ wie die Kuestenbewohner und deshalb (und auch ueber Thomas und Verena) bekomme ich einiges mit. Normalerweise ist das menschliche Gehirn so programmiert, dass wenn etwas ganz schreckliches passiert, man es erst mal verdraengt und in den hintersten Winkel seines Hirnes schiebt, wo man es nur schwer wieder finden kann. Man weis es zwar und hoert es, hat aber keinen Bezug dazu und denkt alles ist weit weg... wenn man dann aber Bilder und Videos sieht (was an sich ja schon makaber ist, da Videos und Bilder zu machen) die Personen vielleicht sogar kennt, ist es vorbei mit der Verdraengung.

Ich nutze hier meinen Blog um auch einmal so einen Artikel raufzustellen um vielleicht auch etwas wachzuruetteln, denn so ging es mir gestern, als ich diese (ein paar sind unten zu sehen) Bilder gesehen habe. Diese Geschichte war im August letzten Jahres im Hochland vorgefallen und aus Datenschutzrechtlichen Gruenden werde ich auch nicht sagen wer es war oder wer die Fotos geschossen hat. Ich war es nicht und ich war auch nicht live dabei. Wahrscheinlich haette ich das nicht ausgehalten und ich verstehe auch nicht wie man so einem „Schauspiel“ zuschauen kann?

Diese Frau auf den Bildern (unten) wurde des Sanguma verdaechtigt und um ein Gestaendnis zu bekommen,  und um zu beweisen, dass sie eine Hexerin ist, wurde sie mit kluehenden Eisenstangen verbrannt, mit Messern geschnitten, oeffentlich nackt aufgehaengt und ist dannach gestorben. Leider war nicht rauszubekommen ob damit dann bewiesen ist dass sie eine Hexe war oder nicht. Denn eigentlich dient dieses Schauspeil nur dazu „Rache“ zu ueben und die betreffende Person zu toeten... Helfen tut hier auch keiner, denn sonst steht man schneller neben dem Angeklagten als man schaut und wenn man es dennoch versucht, dann wird man meist ignoriert, verlacht oder verbruegelt? Was kann man also tun? Verena und auch Thomas versuchen hier (auch in den Predigten) Aufklaerung zu leisten und ich kann nur hoffen, dass es auf fruchtbaren Boden faellt. Ich fuer meinen Teil kann hier nicht so viel tun, ich versuche immer auf den medizinischen Aspekt hinzuweisen, dass Menschen an den unterschiedlichsten Ursachen sterben koennen und das das nichts mit Hexerei zu tun hat, was auch bewiesen ist. Aber glauben tut mir keiner.

Ein anderes Beispiel (erzaehlt von einer Frau aus meiner Kirchengemeinde hier in Goroka, ihr Gesicht ist zerstoert und ihr Koerper voller Narben (viele davon im Gesicht), auch Brandwunden sieht man): Anscheinend hatten ihr Mann und sie ein recht grosses Grundstueck zum Anbau von Gemuese und Obst erwirtschaftet. Allerdings ist dann - zum leidewesen der Frau - ihr Mann verstorben. Der Glaube hier (vielleicht auch mit Neid gemischt ... Spekulation von mir!!) konnte dann keinen anderen Schluss zulassen, als das sie ihren Mann mit Hexerei getoetet hat um an das Land zu kommen. Es zu erben...
Was dannach geschah, kann sie immer nur unter Traenen wiedergeben. Sie wurde gefoltert, geschlagen, verbrannt, geschnitten und dann auch an den Haenden aufgehangt zum sterben. Aber „leider“ ist das Seil, an dem man sie befestigt hat in der darauffolgenden Nacht gerissen und sie konnte sich in „Sicherheit“ bringen und ist ins Gebuesch gerobbt, denn laufen konnte sie nicht mehr.
Naja, auf jeden Fall hat sie es ueberlebt. Gerade einmal so. Jetzt hat sie sich wieder ueber die Jahre ein Haus und Land aufgebaut, adoptiert Kinder um ihnen zu helfen, geht immer in die Kirche und Dankt Gott dafuer das sie noch lebt und hat es sich zur Aufgabe gemacht die Volunteers und „Weissen“ hier im Land in Goroka mit Kumu (Gruenzeug zum Essen), Pumpkin, Brokoli oder sonstigem zu versorgen. Zu Cyhntia und Rudolf hat sie ein tolles Verhaeltnis und auch Philipp und jetzt auch ich etwas kommen in den Genuss ihrer Fuersorge. Philipp baut jetzt fuer sie – damit ihr Leben etwas leichter wird – einen Regentank mit Auffangbehaelter (mit Spenden finanziert), damit sie nicht immer Wasser klauen oder von sehr weit her tragen muss. Und Regenwasser kann man hier gut trinken ... leider kommt man da nicht dran, wenn man keinen Tank hat der es auffaengt, aber das aendert sich jetzt hoffentlich bald.

Immer wieder frage ich mich wie sie es schafft ihr Vertrauen in die Menschen aufrecht zu halten und so liebevoll und grosszuegig zu sein, wo man ihr doch so viel Schlechtes und Grausames angetan hat? Das alleine weis wohl nur sie.

Bis zum naechsten Mal ... dann hoffentlich wieder mit froehlicheren Nachrichten ...
Eure Tanja



Oefter mal was neues...


Mein neuer Arbeitsplatz:

Halli hallo an alle meine lieben Unterstuetzer, Familie, Freunde, Bekannte und Verwandte … Wie ihr sicher mit Spannung gelesen habt, denn ihr verfolgt ja meinen Blog sehr aufmerksam wie ich weis, wisst ihr ja, dass ich meinen ersten Computerkurs hinter mich gebracht habe…eigentlich ja auch recht gut, wenn man mal von zwei Personen absieht, die sich einfach nicht interessieren, aber irgendwer muss ja auf der Strecke bleiben? Oder nicht, oder doch? Auf jeden Fall habe ich gestern -Montag- meinen zweiten Kurs begonnen. Handoutdesign und Bilder und Tabellen einbauen. Leider sitzen fast die selben Leute in diesem Kurs, wie auch schon im Basickurs und es ist schwer an einem Nachmittagsseminar (4 Tage, je 2 Stunden) von Adam und Eva (Wo ist der PowerButten?? Wo ist er??) anfangen zu muessen und am Ende dann aber davon ausgehen wollen, dass man ein komplettes Buch layouten kann, bzw. am besten das Buch auch gleich selber noch schreiben wollen…
Naja, jetzt versuche ich halt, da die Zeit sehr begrenzt ist die drei Personen die wirklich schon etwas Ahnung haben mit einzubeziehen, um denen zu helfen, die gar keine Ahnung haben. Heute kommt dann Tabellen einbauen und formatieren dran. Aber leider hilft es nicht, wenn ich allen ein Arbeitsblatt gebe mit genauen Toolerklaerungen, wenn es keiner anschaut und auch keiner am Abend die Lust hat es zu lesen.

ABER, eigentlich wollte ich ja gar nicht ueber die Arbeit schreiben, denn die kennt ihr ja schon und da kommt erst mal auch nix neues … deshalb habe ich das Glueck hier im MI (Melanesian Institute) in Goroka noch helfen zu koennen. In den naechsten zwei Wochen bin ich jeden Vormittag hier und layoute. Mit der CS 5 VollVersion und allen anderen Grafikprogrammen, die ich mir sonst noch wuensche … (falls euch das was sagt J).
Aber kurz zur Erklaerung:
Das MI (Melanesian Institute) ist eine Einrichtung, die sich mit Feldforschung, Forschung, Politik, Religion befasst und Soziale, Kulturelle und Religioese Buecher herrausbringt. Im Moment gibt es eine Person (Loraine) die die Buecher teils selber schreibt, korrigiert, layoutet, freigibt und dann auch noch alles fuer die Druckerei aufbereitet. Beim schreiben hat sie noch Hilfe, aber sonst…
Bewundernswert, denn in Deutschland hat man dafuer eine ganze Agentur mit ca. 40 Leuten und hier nur eine Person. Deshalb glaube ich sind hier alle ganz froh, wenn ich helfe. Ich bin allerdings auch ganz froh, denn das ist genau meine Arbeit und ich weis was ich mache und kann mich voll einbringen.
Im April gibt es jetzt vom MI einen Oeffentlichkeitsauftritt in Lae und dafuer muessen zusaetzlich zu allen Buechern und Magazinen auch noch die Werbematerialien erstellt werden und hier trete ich dann auf den Plan. Im Moment gestalte ich fuer die ganzen BigBosse (die Geschaeftsleitung) neue BusinessCards. Dannach folgen dann Plakate, Flyer, ein Banner und mehrere Broschueren, was alles bis Mitte April fertig sein muss. Super Aufgabe und ich freu mich auch voll, zwar - und ihr werdet lachen - ist mein Buero eiskalt und mir ist die meiste Zeit kalt, obwohl es bestimmt 25 Grad hat, aber ihr kennt das ja schon … Tropen und Eisfuesse passen doch zusammen.
Naja, auf jeden Fall mache ich das jetzt mal zwei Wochen Vormittags und dann bin ja erst mal auch zwei Wochen nicht da, denn ich habe Zwischenseminar in Madang (JUHUU). Alle Volunteers wieder sehen, quatschen, lachen, baden, Schnorcheln und natuerlich auch ein bisschen was arbeiten. Wir sind hier ja nicht zum Vergnuegen! Danach habe ich geplant wieder fuer eine Woche nach Logaweng zu gehen um mich “richtig” von allen zu verabschieden. Als ich Weihnachten weg bin, war sonst keiner da und deshalb ist es mir ein Anliegen mit den Leuten, die ich dort kennengelernt habe und mit denen ich viel zu tun hatte nochmals zu sehen und ordentlich “Tschuess” zu sagen. Das steht mir auch zu, denn immer hin war das mein erster Platz hier in PNG. Auch will ich mich von allen in Lae verabschieden, denn da werde ich auch nicht mehr hinkommen. Ich lasse die naechsten Tage meinen Flug von Lae nach Goroka umbuchen und dann geht es im Juli direkt von hier nach Morseby. Waere ja auch  Schwachsinn einen Haufen Geld fuer Uebergepack beim Inlandsflug zu zahlen und dann nochmals ein paar Tage spaeter zu fliege. Naja, waerend ich nach Lae fahre sind zwei andere Volunteers im Sepik unterwegs und der rest muss arbeiten, so wie ich das mitbekommen habe. Danach bin ich dann wieder eine Woche in Goroka im MI und in Asaroka (da ist ein Meeting) und danach gehts wieder nach Madang zum Tauchen!!! JUHUU auch hier und ANGST!!!! Ich will keine Haie sehen! Sonst sterb ich … aber wenn es dann soweit ist, dann melde ich mich wieder.

Bis dahin erst einmal und liebe Gruesse nach Deutschland!
Eure Tanja

Mein neuer Arbeitsplatz :)

Sonntag, 10. Februar 2013

Alles super soweit ... und bei euch?



Asaroka/Goroka:

Halli und Hallo auch und mal wieder aus Papua Neuguinea und jetzt aber nicht mehr aus Finschhafen Logaweng sondern live und in Farbe und in Zukunft immer aus: GOROKA (Hochland).

Ich kann vermelden ... ich bin gluecklich :) Auch wenn ich gestehen muss, dass ich manchen Leuten hier gerne hin und wieder mal den Kopf abreisen will, aber dann sage ich mir, das ist hier halt so und damit musst du leben und dann ist alles nur noch halb so schlimm. Wenn es ueberhaupt schlimm ist, denn im Moment ist alles eigentlich ganz gut :)

Ich muss euch gestehen ich bin ueber den Wechsel  echt froh. Versteht mich nicht falsch, so einen Ueberfall brauche ich sicher nicht (NIE) wieder, aber dadurch bin ich jetzt hier und dann hatte es jetzt dannach auch sein Gutes. Auch wenn ich Gefahr laufe, dass ihr mich jetzt fuer verrueckt haltet. Ich habe letzte Woche meinen ersten Computerkurs abgehalten (Basic Computung und Maintanance am Computer) und auch mit einigen Erfolgen hinter mich gebracht. Muss jetzt aber auch feststellen, dass ich hier nichts gross reisen kann, denn die Moeglichkeiten sind einfach begrenzt. Ich konnte einigen sicher Neues zeigen und vermitteln und bei dreien bin ich mir sicher, dass sie auch lernen wollen, aber es gibt doch einige bei denen ich sicher bin, dass sie eher da sind um sich mal anzuschauen, wie die “Weisse” hier den so zurechtkommt und mit der Einstellung kommen: Ich kann ja eh schon alles. Wenn man dann aber ne gezielte Frage stellt, zum Beispiel: Was muss man mit dem Computer in gewissen Abstaenden machen (eine der richtigen Antworten hier waere gewesen: Backup oder Antivirussoftware) und dann die Antwort vom Headmaster der Schule kommt (der denkt er weis alles und macht auch nie mit): Man solle doch den Computer mit Wasser waschen und am wichtigsten waere es, wenn man das auch innen macht, denn da kommt sonst so viel Staub rein ... dann muss man sich echt beherrschen, dass man ihn nicht vor die Tuere setzt. Immer hoeflich bleiben. Der gute Herr meint auch ich waere sein persoenlicher Besitz nur, weil ich seinen Computerraum von der Schule nutzen darf und schleppt mir alle zwei Minuten einen anderen Menschen mit einem Computer an, der kaputt ist und den ich mir doch bitte anschauen soll und am besten auch reparieren soll. Und das mitten in meinem Kurs, wo er eigentlich sein sollte um etwas zu lernen. Da musste ich doch glatt etwas deutlicher werde, dass das so nicht geht und wenn er nicht mitmacht und nicht da ist, dann braucht er auch nicht wiederkommen. Ich hoffe jetzt hat er es verstanden, aber ich sehe schwarz (was nicht an seiner Hautfarbe liegt :))

Am Anfang dachte  ich noch, ich bin nett und schaue mir in der Pause (meiner Mittagspause) die Computer mal an und da standen dann zwei Maenner, einer mit Laptop in der Tasche und einer mit einem TowerPC unterm Arm im stroemendem Regen und haben auf mich gewartet. Ich meinte dann erst mal, dass es den Computern nicht so gut geht, wenn sie im stroemendem Regen sind und sie doch bitte erst mal unter die Veranda kommen, die vor dem Computerraum angebracht ist ... dannach habe ich mich dann erkundigt, was das Problem ist:
Der Mann mit dem Laptop meinte den haette er von seinem Sohn und er wuerde nicht angehen. Ich: Ok, kein Thema ich steck ihn mal an ... nehm den Computer aus der Tasche und frage noch so wo das Stromkabel und die Batterie vom Laptop sind, da beide nicht da waeren. Seine Reaktion: Die waeren nicht dabei gewesen, die wuerde man nicht brauchen, sein Sohn hat auch immer ohne gearbeitet und deshalb hat er so was nicht ... Aha, meine ich. Das kann ich mir kaum vorstellen und wo sein Sohn denn ist. Der waere nicht da und wahrscheinlich (das ist jetzt meine ganz persoenliche Vermutung) gibt es auch keinen Sohn der ihm einen Computer geschenkt hat, sondern das edle Teil ist vom Laster gefallen, oder so. Ich hab ihm dann hoeflich erklaert, dass ein Laptop ohne Akku und ohne Stromkabel nie gehen wird und er sich das erst kaufen muss. Das hat er mir leider nicht geglaubt und ist beleidigt abgezogen mit der Meinung, dass ich ihm einfach nicht helfen will.

Nun gut, zum zweiten: der mit dem TowerPC unterm Arm. Ich frag wieder, was den kaputt sei ... er: Er wuerde nichts sehen, wenn er den Computer an macht, dann geht er, alles ist gut, die Lampen leuchten und er hoert auch, dass der Computer strom hat, aber er sieht nichts... ich frag noch so doof, wo denn der Bildschirm ist und dann bauen wir den Computer mal auf und ich kann mir das ja mal anschauen ... Wie Bildschirm??? (Seine Reaktion) ... Sowas haette er nicht. (Das lasse ich jetzt mal unkommentiert).

Im grossen und ganzen ist mein erster Kurs aber ganz gut gelaufen und ich weis jetzt was ich besser machen kann, was ich aendern muss und was ich gut gemacht hab. Kommende Woche ist dann erst mal Sainboard fuer das Asaroka Seket dran zum gestalten, im MI (Melanesian Institut) gibt es Vorbereitungen fuer einen Auftritt und die brauchen noch Plakate und Flyer, die ich machen kann und dann muss ich noch ca. 30 Computer im Asaroka Seket platt machen und wieder neu bespielen und dann hab ich noch einen Flyer fuer ein Haus Care zu machen (Einrichtungsstaette fuer Behinderte) und dann muss ich natuerlich den naechsten Kurs wieder vorbereiten, der die Woche drauf kommt. Alle Lehrer der Primery School wollen was ueber Handout und Grafiken einbauen und Arbeitsblattgestaltung lernen. Das wird auch wieder lustig, denn die Haelfte der Lehrer hatte noch nie einen Computer in der Hand ... keine Ahnung wie ich da dran geh, aber irgendwie wird es schon werden.

Gestern war ich mit einer Freundin aus Finschhafen im Secondhand laden und hab mir drei Roecke und zwei Shirts gekauft. Insgesamt fuer ca. 12 Euro. Also das ist hier billig ... sonst geh ich heute noch Schwimmen und Staek essen. Gestern war ich dann noch auf dem Markt und hab ganz viel frisches Gemuese und Obst gekauft und heute backe ich auch noch brot nach original deutschem Sauerteigrezept, das ich von Thomas bekommen habe. Mir geht es hier echt gut! :)

So, jetzt weis ich grade nichts mehr und heute ist auch Sonntag und ich will Malolo machen und Staek essen :) Liebe Gruesse ans kalte Deutschland aus dem sehr heissen, aber weil heiss auch gewittrigen PNG.

Bis bald mal wieder ...
Eure Tanja

 Mein Computerraum mit meinen ersten Schuelern ... hoffentlich nicht mit meinen letzten :)

 Alle versuchen gerade die richtigen Bezeichnungen fuer alle Ports am Computer zu finden ...

 Mein Blackboard und der Versuch die Ordnerstruktur einen PCs mit Hilfe eines Baumes zu erklaeren ... Hatte Erfolg!

Montag, 21. Januar 2013

Neue Adresse ... WICHTIG

Halli hallo, hier fuer alle, die noch Briefe und Pakete schicken wollen.

ich freue mich immer ueber Post aus der Heimat, aber leider ist die bis jetzt mehr als spaerlich, deshalb nur Danke an meine Eltern :) KUSS

Thomas Hellfritsch
c/o Tanja Krollikowsky
P.O. Box 1156
Goroka, EHP 441
Papua New Guinea

Liebe Gruesse und bis bald
Tanja

Ach ja, hier noch ein paar Fotos aus dem Hochland:

 Auf gehts ... die Fahrt ins Hochland...
 Hundwelpen bei Thomas und Verena mit Mama ...
 Ich lerne Traktorfahren ...
Unser Traktorfahr kurs mit Thomas in der Mitte ... unserem Lehrer.

Freitag, 18. Januar 2013

Oefter mal was neues ...


Goroka:

Wie ihr ja in einem der letzten Eindraege gehoert und erfahrt habt, gab es in Logaweng fuer mich kurz vor Weihnachten einige oder besser besagt eine grosse negative Erfahrung. Ich wurde ueberfallen und sollte auch “festgehalten” werden, entweder um dem Seminar zu schaden, oder mir persoenlich ... aber hier kann ich nur spekulieren.

Also war es fuer mich eine Aufgabe innerhalb meines Urlaubes mir Gedanken darueber zu machen, wie und ob und wo ich in Papua weitermachen kann, damit dieses Jahr nicht mit einer negativen Erfahrung enden muss und ich auch immer wieder daran erinnert werde, dass ich mich nicht mehr wohl fuehle. Leider musste ich die letzten Tage und Wochen feststellen, dass mich dieses Ereigniss doch mehr mitgenommen hat, als ich dachte und das doofe ist, dass ich auch gar nichts daran aendern kann. Die Vorstellung wieder in Logaweng in meinem Haus sein zu muessen und doch hoert ein keiner, wenn ein doch jemand hoeren muss, ist beaengstigend fuer mich. Also habe ich mit ganz vielen Leuten gesprochen und mir Ratschlaege und Meinungen angehoert, die aber alle in ein und die selbe Richtung liefen. Naemlich ... weg aus Logaweng...

Ich habe dann natuerlich auch mit meinen Mentoren ueber die Wohnsituation in Logaweng gesprochen und ob man eine Alternative finden kann, aber das ist schwer, denn es gibt so viel Moeglichkeit nicht und deshalb haben wir dann alle beschlossen, dass es auch das beste fuer mich ist, dass ich die Einsatzstelle wechsle. Ich haette die Moeglichkeit noch gehabt das Land zu wechseln und nach Bangkog zu gehen, aber ich habe mir nun einmal dieses Land ausgesucht (bzw. Ist es dieses Land geworden) und jetzt setze ich mich damit auch auseinander. Alles andere waere mir wie weglaufen vorgekommen. Wir haben jetzt also ueberlegt, was am geschicktesten Wohntechnisch und Arbeitstechnisch fuer mich ist und sind zu dem Schluss Goroka (Stadt im Hochland) gekommen.
Hier wohnen die beiden Pastoren Verena und Thomas Hellfritsch mit Ihrer Tochter Thalia. Die aber jetzt auch 11 geworden ist und langsam in das interessante Alter kommt um den Maennern hier aufzufallen und auch die Schulbildung ab diesem Alter ist hier ein Thema und aus diesen beiden Gruenden werden Verena und Thomas fast gleichzeitig mit mir das Land verlassen und wieder zurueck in die Heimat fahren. Soweit ich weis kurz nach mir. Aber im Moment wohne ich in einer separaten Falt unter Ihrem Haus mit einer eigenen Kueche, Toilette und Bad und fuehle mich sehr wohl. Hier kann ich fuer mich sein, wenn ich will aber habe auch den Anschluss zur Familie und hoere sie immer, was mich beruhigt.

Auch von der Arbeitssituation war die Entscheidung nach Goroka zu gehen die beste Wahl, denn hier werde und kann ich fast das selbe machen, wie in Logaweng fuer mich auch angedacht war. Ich werde in den naechsten Wochen meine Computerkurse starten und hier drei Gruppen haben. Alle Kirchenmaenner, alle Maenner von der Secondary und Primary Schule und dann noch eine Frauengruppe. Ich werde verschiedene Themen abarbeiten und hoffe das ich helfen kann. Naechste Woche erarbeite ich zusammen mit allen Verandtwortlichen die Stundenplaene und Timetables und dann geht es los. 

Bis dahin habe ich jetzt in der letzten Woche selber einiges gelernt und an einem Traktorkurs teilgenommen. Jetzt kann ich also Traktorfahren, aber mit dem Rueckwaertsfahren mit Haenger klappt es dann doch noch nicht ganz und dazu war die Zeit auch zu knapp. Zumindest weis ich jetzt, wo man was oelen und einfaetten muss, wie man einen Traktor wartet und was man alles dafuer braucht. Von heute an bis Sonntag gibt es noch einen Administrationskurs, den Verena leitet und bei dem ich ich auch sein soll, da er mir helfen kann die Strukturen besser zu verstehen und auch alle Bigmaenner (die Maenner, die hier das meiste zu sagen haben, oder es glauben) kennenzulernen, aber einige davon konnte ich auch schon im Traktorkurs sehen, was sich hier ja keiner entgehen lassen will. Auf jeden Fall habe ich den Eindruck, dass alle sehr gerne etwas lernen wollen und mir auch mit Freude einiges beibringen werden (ich hoffe die Tage auf einer Kaffeeplantage mithelfen zu koennen und auch die Doerfer im Umkreis zu sehen).

Ansonsten ist das Hochland anders als die Kueste. Ich schlafe seit Tagen nur noch mit Socken und zwei Decken, denn sonst wuerde ich erfrieheren. Sitze auch jetzt wieder mit Fleesjacke vor dem Computer und finde es kalt, obwohl es bestimmt ueber 20 Grad hat. Aber die Luft ist hier einfach kuehler und Regenzeit haben wir auch gerade. Allerdings habe ich jetzt schon zweimal die Gelegenheit nicht verpasst mir einen Sonnenbrand einzufangen, indem ich ca. 20 Minuten in der Sonnne gefroheren hatte. Diese ist hier viel staerker als an der Kueste und man muss wirklich aufpassen nicht zu verbrennen. Auch habe ich mir als erstes mal 2 Hosen fuer umgerechnet 3 Euro aus dem Secondhand laden geholt, da ich sonst nichts dabei hatte, mit dem ich die Temparaturen aushalten kann. Landschaftlich ist hier auch alles anders und ich muss – fuer mich persoenlich sagen – toller. Man faehrt immer durch huegelige Landschaft und immer haengen die Bergspitzen mit Wolken voll, durch die hin und wieder der Regen oder die Sonne bricht. Das Licht hier oben ist auch anders als an der Kueste und es gibt keine Kokusnuesse (auf dem Markt kann man trockene kaufen, die extra von der Kueste hochgeschafft werden), allerdings brauche ich die selten, denn zum trinken ist die Kuhlau besser (die unreife Kokusnus). Auch gibt es hier Nadelbaeume und sonst sehr viel Gras (Kunaigras) mit dem die Haeuser, die hier auch anders ausschauen, gedeckt werden oder die Tiere gefuettert. Im Moment fuehle ich mich sehr wohl hier und komme auch mit Verena und Thomas gut aus. Ich glaube ich habe die richtige Entscheidung getroffen, wobei es fast noch zu frueh ist das zu sagen. Wir werden sehen ... jetzt gehe ich erst mal mit den Katzen und Hundewelpen spielen, die vor ein paar Wochen auf die Welt gekommen sind und auch hier beim Haus leben und dann geht es am Nachmittag zu meiner offiziellen Welcome Partie und anschliessend faengt der Krus an. Spaetabends kommen wir dann wieder heim und morgen und uebermorgen ist der ganze Tag dann Kurs. Ich freue mich ...

Bis bald mal wieder ...
Eure Tanja